Freitag, 11. November 2011

Blut ist dicker als Wasser?!

Mir scheint ja, das ist nicht der Fall. Zumindest gibt meine eigene Mutter mir gerade das Gefühl, dass Blut ein recht flüchtiger Stoff ist.
Natürlich muss und sollte alleine der Umstand einer Blutsverwandtschaft nicht blinde Loyalität bedeuten. Trotzdem würde ich mir momentan einfach mehr Rückendeckung von meiner Mutter wünschen, einfach schon weil ich ihre Tochter bin, und ihr ein und alles, wie sie immer sagt.

Ich habe gerade erst eine nicht sonderlich angenehme Trennung hinter mir. Sicherlich bin auch ich nicht unfehlbar, und einige Streits während dieser Beziehung gehen auf mein Konto. Genau so wie die Tatsache, dass die Trennung an sich unschn abgelaufen ist nicht vollkommen alleine meinem Ex zur Last gelegt werden kann. Dennoch war er es, der plötzlich ausgerastet ist, er war es, der zu keinem vernünftigen Gespräch bereit war, der mir gegenüber total aggressiv wurde. Und er war es auch, der nach der Trennung angefangen hat, nachzutreten und mich aufs Gemeinste zu beleidigen. Ich war auch furchtbar wütend und enttäuscht von ihm, ganz zu schweigen von meinen verletzten Gefühlen. Und ich hätte ihm so einiges an den Kopf werfen können, trotzdem habe ich es nicht getan. Von meiner Seite aus hätte das ganze anständig über die Bühne gehen können, wie man es bei zwei erwachsenen Menschen erwarten kann. Dass alles eskaliert ist, das war alleine sein Verdienst.

Ansichten, die mein Mutter geteilt hat. Sie hat mich dazu ermutigt, Konsequenzen zu ziehen, ehe ich mich möglicherweise mein Leben lang von ihm unterdrücken und schlecht behandeln lasse.
Und dann, eine Woche später, kam die wundersame Wandlung, und er ist aufgetaucht, um sich zu entschuldigen. Ein bisschen Gespräch mit meiner Mutter und ein Blümchen zum Abschied, und schon ist SIE traurig, dass ich ihn verlassen und vor die Tür gesetzt habe! Dabei sollte wenn überhaupt ich traurig sein. Stattdessen darf ich mir seit Tagen mehr oder weniger subtil anhören, dass ich ihrer Meinung nach doch einen Fehler gemacht habe, und nochmal vernünftig mit ihm hätte reden sollen. Mit ihm, demjenigen der nicht mehr hatte vernünftig reden wollen? Ich habe einen Mann verlassen, der mich nicht mehr glücklich gemacht hat, der mir im Gegenteil sogar sehr weh getan hat... und muss sehen wie meine Mutter deswegen eine Trauermiene trägt.

Natürlich, mit ihr war er nicht zusammen, sie hat er nicht verletzt oder beleidigt... trotzdem sollte ihr doch wichtiger sein, ob er gut mit ihrer Tochter umgeht oder nicht. Dass ich glücklich bin sollte ihr wichtiger sein, als die Tatsache dass ein Schwiegersohn in spe mit dem sie sich gut verstanden hat nicht mehr da ist. Trotzdem ich mich getrennt habe, und weiß dass ich auf Dauer nur unglücklich geworden wäre, ich mache ein schwierige Zet durch, in der mir Unterstützung gut tun würde... gerade die meiner Mutter!

Montag, 12. Oktober 2009

Bollywood? Ich kotz gleich!

Ich wurde gezwungen, mir einen Bollywoodfilm anzusehen. Nicht, dass ich was gegen indische Filme hätte. Und auch wenn ich beim Anblick von Shah Rukh Khan nicht in Ohnmacht falle gebe ich zu, dass er attraktiv ist. Ich mag sogar die ganzen schrillbunten Kleider, die haben was Exotisches, Ausgefallenes. Und ja, sogar den Gesang mag ich, manchmal klingt er zwar etwas kitschig, aber an sich ist die Musik in diesen Filmen gut.

Was ich aber nicht mag, was ich ganz und gar nicht mag, was ich wirklich HASSE, das sind diese widerwärtigen, kitschigen, jeglicher Realität entbehrenden Liebesgeschichten. Es ist immer das gleiche, egal welchen Film man sich ansieht. Kennste einen, kennste alle.
Die zeigen dir Lovestories, da sprühen die Funken wie bei einer elektrischen Entladung. Das ist alles ganz großes, kitschiges, massiv überbordendes Gefühl, und natürlich gibt es immer ein Happy End, alle die sich lieben bekommen sich auch, alles wie im Märchenbuch.

Realismus, wo bist du? Weit weit weg, denn diese ganzen ach so romantischen Liebesgeschichten sind von der Realität weiter weg als der trashigste Science Fiction Film. Eher erfindet einer den Warpantrieb und das Holodeck gleich dazu, ehe es auf dieser Welt auch nur eine einzige solche Liebesgeschichte wirklkich gibt.
Warum tun die uns das an? Warum zeigen die uns solche Sachen, in dem Gewissen, dass das alles reinste Fiktion ist, und dass die Welt da draußen voller grauenhaft frustrierter Menschen ist, die bei diesem Anblick entweder in Tränen ausbrechen, kotzen gehen oder gleich Selbstmord begehen?

Da schau ich mir lieber Horrorfilme an, in denen Jungfrauen geschändet und Babies zerstückelt werden. DAS ist wenigstens real, das passiert wirklich in dieser Welt.

Dienstag, 25. August 2009

Werde ich verbittert?

Ich fürchte, die Frage muss ich bejahen. Zumindest könnte ich mich nicht daran erinnern, schonmal so frustriert gewesen zu sein in meinem Leben. Gibt es eigentlich nurnoch glückliche Paare auf der Welt. Schon wieder sind zwei Mädels aus meinem Abijahrgang verlobt. Als würde es nicht reichen, dass letztes Jahr ne Freundin geheiratet hat, eine schon lange verlobt ist, und zwei dieses Jahr ein Baby bekommen haben. Anscheinend will die ganze Welt mir vor Augen halten, wie wunderschön die Liebe doch ist. Ich könnte kotzen!

Anscheinend ist für mich keiner mehr übrig, nachdem die alle ihren Traummann gefunden haben. Oder ich bin zu hässlich, oder charakterlich untragbar... wobei mir meine Freundinnen alle bestätigen, dass dem nicht so ist. Trotzdem scheints für mich keinen Mann zu geben. Meine Mama sagt immer, ich muss öfter weggehen, dann lerne ich auch jemanden kennen. Super, ich mache seit Monaten nix anderes als an jedem freien Wochenende mit meinen Mädels in Discos oder Cocktailbars zu rennen. Und das unschlagbare Ergebnis: ich hab nicht eine einzige Cola ausgegeben bekommen. Das ist langsam echt frustrierend. Ich komme mir vor wie damals in der Schule, wenn man im Sportunterricht immer als letzter in die Mannschaft gewählt wurde. Nur dass ich den Sportunterricht nie gemocht habe und es mir da egal war.

Besser wird es auch dadurch nicht, dass meine Freundinnen dann angequatscht werden, wenn wir unterwegs sind. Zwar sagen die den Typen dann immer, sie haben kein Interesse, aber allein schon die Tatsache immer da stehen zu müssen und sich das anzusehen trifft mich. Zu mir kommt nie einer. Am liebsten würde ich gar nicht mehr ausgehen, dann muss ich wenigstens nicht überall die verliebt schmusenden, händchenhaltenden, knutschenden Paare sehen. Außerdem weckt das dann immer so böse Gedanken in mir, und ich würde am liebsten hin gehen und sagen sie sollen sich nur nicht so freuen, irgendwann kommt die Realität auch zu ihnen und wenn sie erstmal erkennen wie Scheiße die Liebe doch ist, dann ist die Beziehung sowieso im Eimer und es geht ihnen nicht besser als mir.

Ich habe schon nachgeschaut, wo die nächsten Buddhistenklöster hier in der Nähe sind. Wenn es so weiter geht, dann lasse ich mich ordinieren, verbringe den Rest meines Lebens in stiller Kontemplation, und komme wenigstens dem Nirvana näher.

Sonntag, 11. Januar 2009

zerbrochene Träume

Es tut weh, verlassen zu werden. Eine Erfahrung, die ich mehr als einmal machen musste. Doch diesmal bin ich diejenige, die jemanden verlassen hat. Und ich musste feststellen, dass die Sache mit verlassen und verlassen werden ein ganz übles Geschäft ist. Denn es tut genau so weh. Anders zwar, aber nicht weniger.

Diesmal stehe ich nicht hier und weine, weil ich von dem Menschen verlassen wurde den ich liebe, und jetzt weiß, dass ich ihn nicht mehr für mich haben kann.
Ich sitze hier, ich laufe durch die Wohnung, und wohin ich sehe, ich sehe Erinnerungen und Träume, die wir geträumt haben. Träume, die jetzt zerbrochen sind. So viele Dinge hier erinnern mich am Pläne, die wir noch hatten. Die leere Nische im Flur... wir wollten schon seit Monaten einen Schuhschrank kaufen, um ihn dort hin zu stellen. Jetzt werden wir ihn nie zusammen kaufen gehen. Die beiden Vitrinen an der Wand, in der meine Bücher stehen. Wir wollten auf ein dazu passendes Regal sparen, damit ich mehr Platz für die Bücher habe. Auch dieses Regal werden wir nie kaufen.
Auf dem Tisch liegt unter allem Papierkram ein Prospekt von einem Spaßbad, in das wir fahren wollten....

So viele Dinge, die wir nicht mehr tun werden, und so viele Erinnerungen, an glückliche Zeiten. Zwei Jahre Fernbeziehung haben wir überstanden. Es war hart, manchmal härter, als ich zu ertragen glaubte. Und doch habe ich es ertragen, war stärker, als ich für möglich hielt. Wir haben gekämpft, uns immer auf ds Ziel gefreut, dass wir endlich zusammen ziehen können. Und wir haben es erreicht... jetzt, keine vier Monate später, sitze ich hier, auf gepackten Kisten, bereit auszuziehen. Eine Woche muss ich noch hier arbeiten, dann kann ich wieder zurück nach Hause. Eine Woche, die nicht schnell genug vergehen kann. Eine Woche, die mich egal wohin ich hier sehe mit Erinnerungen quälen wird, mich daran erinnert, wie glücklich wir waren. Und wieder weine ich, vor Verzweiflung, weil ich nichts dagegen tun konnte, dass das Glück schwindet. Weil es mir so leid tut um all die Träume, die ausgeträumt sind.

Ich sitze hier, inmitten von Scherben, vollkommen zerschnitten. So lange habe ich versucht, die Scherben wieder zusammen zu setzen, und so viele blutende Wunden habe ich mir dabei zugezogen. Dass es zwecklos ist, dass ich aufgeben muss, das habe ich erst gemerkt, als ich fast schon verblutet war. Und das Schmerzhafteste von allem war, neben genau dieser Erkenntnis, die alten Scherben aus den Wunden zu ziehen, sie auf den Haufen aus Trümmern zurück zu werfen, und es für gut zu befinden, dass sie da liegen. Jetzt steht mir nur noch ein weiterer schmerzlicher Schritt zu. Ich muss mich aus dem Scherbenmeer erheben, darüber hinweg steigen, und zu sicherem Boden zurück finden. Diese Wunden muss ich noch davon tragen, um an einen Punkt zu gelangen, an dem ich sie lecken und heilen lassen kann.
Und es ist fast noch schwerer auf den Moment zu warten, an dem ich es endlich tun kann, denn es endgültig zu machen.

"Die Augen sind der Spiegel unserer Seele"...

und manchmal, wenn wir verletzt werden, dann sind da nur Scherben.

1000 kleine Diamantsplitter

Requiem #6
Oliver Eigentlich nur ein kurzes Intermezzo... Aber...
Syrah - 19. Dez, 12:36
Requiem #5
Markus 2 "Das Muttersöhnchen" Nach meinem Jugendsweetheart...
Syrah - 16. Dez, 18:11
Requiem #4
Markus 1 Vom Grundprinzip her der gleiche Fehler wie...
Syrah - 15. Dez, 12:20
Requiem #3
John Man könnte es auch "Die Verblendung" nennen. Es...
Syrah - 14. Dez, 10:29
Requiem #2
Daniel "Das Jugendsweetheart" Der einzige, an den...
Syrah - 13. Dez, 16:50
Requiem #1
Nachdem ich in den letzten Wochen sehr intensiv über...
Syrah - 12. Dez, 11:11
Plätzchenzauber
Eine Tradition, die heutzutage leider schon beinahe...
Syrah - 21. Nov, 12:38
Die hohe Kunst der Selbsttäuschung
Das eigene Ich ist es, mit dem man die allermeiste...
Syrah - 16. Nov, 16:05

Archiv

Mai 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 

Aktuelle Lieblingssongs

Katzenjammer
Rock-Paper-Scissors

Emiliana Torrini
Jungle Drum

A Fine Frenzy
Almost Lover

aktuelle Lektüre

Terry Brooks
Landover - Königreich zu verkaufen

Profil
Abmelden
Weblog abonnieren